Triver Rana (Spanien) gelb
Produktbeschreibung
Die
ausgebliebene VolksmotorisierungSpaniens
Wirtschaft in der Periode der 1940/1950er Jahre war darauf ausgerichtet, eine
eigene und vom Einfluss anderer Länder unabhängige Volkswirtschaft aufzubauen.
Im Rahmen dieser Bestrebungen nach Autarkie wurden auf importierte Güter Zölle
erhoben, so dass sich nahezu keine ausländischen Produkte am iberischen Markt
befanden. Dies galt auch für kleine Automobile. Um aber
auch der spanischen Bevölkerung ein günstiges Fortbewegungsmittel anbieten zu
können, vergab das staatliche Amt in Biskaya die Lizenz zur Herstellung eines
Kleinwagens. Erteilt wurde diese an die Firma Construcciones Acorazadas, S.A.
mit Sitz in Bilbao. Dieses Unternehmen konstruierte 1953 einen Kleinwagen, der
über eine Vorderradachse und ein mittig platziertes Hinterrad mit
Doppelbereifung Í ähnlich dem Typ Isetta Í verfügte. Bei der Wahl der Türen
orientierten sich die Techniker an herkömmlichen Autos und sahen auf jeder
Fahrzeugseite jeweils einen Einstieg vor. Zwei erwachsene Personen konnte auf
der vorderen Sitzbank Platz nehmen und für zwei Kinder war auf der hinteren Bank
Platz. Auf diese explizite Anordnung wurde auch in späteren Verkaufsanzeigen
Wert gelegt, denn die begrenzte Höhe im hinteren Bereich auf Grund der
halbkugelförmigen Heckausbildung dürfte dafür verantwortlich gewesen sein, dass
sich keine ausgewachsene Personen im Fond wohl fühlen konnten. Angetrieben wurde
der nur 2,65 Meter kurze Kleinwagen von einem 2-Zylinder-Boxermotor, der
luftgekühlt war, eine Leistung von knapp 15 PS bei 339 cmü entwickelte und am
Hinterrad eingebaut war. Der im eigenen Hause entwickelte und gefertigte
Zweitaktmotor wurde Typ E.M.B. genannt. Erst im Dezember des Jahres 1955 war es
schließlich soweit, dass die ersten Modelle das Werk in Bilbao verließen. Über
den Vertriebsweg der Firma Finanzauto S.A. wurden dreißig Verkaufsstellen in
Spanien eingerichtet, in denen der Triver Rana Í auch Tourismo Triver genannt -
bestellt werden konnte. Für 56.000 Peseten bekam der Käufer das 500 kg schwere
Gefährt, dem eine werksseitige Höchstgeschwindigkeit von exakt 78 km/h
bescheinigt wurde. Der Zustrom
an Kaufinteressenten hielt sich von Anfang an in sehr engen Grenzen. Der Verkauf
des Triver Rana lief so schleppend, dass binnen fünf Jahren nur 75 Exemplare
verkauft und 1960 die Fertigung aufgegeben
wurde!